Gartenclown*s
Gartenclown*s
Kirchen*clowns
Kirchen*clowns
Clown*s im Park
Clown*s im Park
» Der sogenannte ›Neue Mensch‹ nach unserer Wirtschaftslogik ist fit, flexibel, fantastisch, so jedenfalls Peter Hartz. Heidenei, da kann ja nicht einmal ein Gott mithalten. « Frau Seibold
» Doch die Clownerie spricht immer eine eigene Sprache, die nicht vereinannahmt werden kann. Ihr Modus wird immer der der Fraglichkeit bleiben, Eindeutigkeiten liegen ihr nicht. « Gisela Matthiae
» Aus ganzem Herzen glaubt der Clown, das Leben wurde ihm geschenkt, damit er spielend die Welt erstaunt. « Johannes Galli
» Humor ist der Knopf, der verhindert, dass mir der Kragen platzt. « Joachim Ringelnatz
» Im Glauben gewinnt der Mensch einen relativierenden Weltabstand, der weder Weltflucht noch Resignation bedeutet. « Gisela Matthiae
» Lehrer: Gott ist eine Clownin. Schüler: Wieso? Lehrer: Dann eben nicht. « nach einer chassidischen Weisheit
» So ist Clownerie in mehrfacher Hinsicht ein Kinderspiel - wenn auch kein leichtes, dann doch ein vergnügliches und ein subversives. « Gisela Matthiae
» Der Clown beherrscht nichts, das aber richtig. « Johannes Galli
» Clownerie ist eine wunderbare Einübung in die Haltung des Humors. « Gisela Matthiae
» Heute gehts mir garnicht gut, aber ich lache trotzdem! :-) « Dr. Dirk Räppold (Humorsachverständiger)

Über mich

Ich bin promovierte evangelische Theologin und Clownin und lebe in Gelnhausen bei Frankfurt/Main, wenn ich nicht gerade unterwegs bin. In meinem beruflichen und künstlerischen Leben haben die Theologie und die Clownerie auf eine vergnügliche und etwas verrückte Weise zusammengefunden. Ich lebe beides. Ich spiele als Clownin und bilde andere darin aus. Ich singe und schreibe, heiter und humorvoll. Ich forsche zu theologischen Fragestellungen. Ich arbeite gerne mit biblischen Texten und suche dort und überall nach Gott, dem Göttlichen, eben nach dieser Göttlichkeit, die ich da und da und dort vermute. Warum nicht Gott als Clownin verstehen? Ganz anders, kreativ, unendlich freundlich, überraschend, verwirrend. Clownerie ohne Spiritualität, ohne die innere Freiheit im Spiel und ein leichtfüßiges Sich-Verlassen, kann ich mir nicht vorstellen. Theologie ohne die verrückten biblischen Zusagen und Zumutungen ebenso wenig. Die Bibel steckt voller Humor und Komik, und das in einem ernstzunehmenden Sinn. www.wibilex.de (mein Artikel zu Humor)

Hier mein Lebenslauf als PDF

Meine Tätigkeiten …  was ich mache
Als Clownin und in komischen Rollen auf der Bühne, in Kirchengemeinden, bei Gottesdiensten, Tagungen und anderen Veranstaltungen
Lehrende für Bühnenclownerie „Clownerie in der Kirche und auf der Bühne des Lebens“
Lehrende für Begegnungsclownerie „Clown:in im Pflegeheim“
Humortrainerin

Autorin und Bloggerin
Vortragende, Seminarleiterin, Erwachsenenbildnerin
Predigerin

Meine Themen … womit ich mich befasse
Humor und Glauben
Gottesvorstellungen und CLOWNINGOTT
Humor in Kirche und Gemeinde, z.B. Bildungsarbeit, Seelsorge, Gottesdienst, Predigt
Komik und Humor in der Bibel
Clownerie im Gottesdienst und ClownerieGottesdienst
Theater- und Clownspädagogik
Formen gelebter Spiritualität
Interreligiöser Dialog
Grundfragen systematischer Theologie intersektional
Interreligiöser Dialog

Aktuelle Vortragsthemen
"Wo der Glaube ist, da ist auch Lachen" - Humor und Glaube
"Vom Trost und Trotz des Humors" - Biblisch-theologische Fundierungen eines leichten Begriffs
Humor und Komik in der Bibel
"Darf's ein bisschen leichter sein?" - Mit Sinn für Humor in der Seelsorge und in anderen (kirchlichen)
Handlungsfeldern
Spiel und Spiritualität – Über die Leichtigkeit des Seins

Mitgliedschaften
Seit 1991 Europäischen Gesellschaft für theologische Forschung von Frauen (ESWTR
2007-2013 Liturgischen Kammer der Ev. Kirche von Kurhessen und Waldeck
2002-2022 Ständigen Ausschuss des Evangelischen Kirchentags (DEKT) für Abendmahl, Gottesdienst, Fest und Feier (AGoFF)

Theologin wird Clownin

Stolpernd das Leben meistern – Wie ich zur Clownerie kam

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Es ist schon über 30 Jahre her, dass ich ein Auslandsstudienjahr in den USA verbracht habe – und dabei auf „clowning ministry“ stieß. Pfarrer im Clownskostüm, Seelsorgerin mit roter Nase? Als Erstes dachte ich, die spinnen die Amis. Aber dann! Eine der großen Entdeckungen meines Lebens.

Bei einem Jubiläum des Universitätspräsidenten sollten inmitten der Grußreden, den Häppchen und der Musik zwei Clowninnen ihre Späße treiben. Eine Studentin hatte mich gefragt, ob ich nicht die eine der beiden sein wollte. Ich war begeistert und neugierig und schon steckte sie mich in ein Kostüm mit weiten Hosen und einem riesigen Rüschchenkragen, setzte mir eine giftgrüne Perücke auf und stopfte mir Süßigkeiten in die viel zu großen Taschen. Ehrlich gesagt, ich hatte keine Ahnung, was ich überhaupt machen sollte. Ich war einfach dabei und erlebte mich und die anderen anders als je zuvor. Ich redete überhaupt nicht mehr und war trotzdem mit allen im Kontakt. Augen, Mimik, Gefühle, die dem Körper immer andere Haltungen verliehen, ließen mich umso mehr sprechen, so dass eine unmittelbare Nähe entstehen konnte, über die ich fast erschrak. Der Präsident erhielt von uns eine gigantisch große Krone aus ineinander verknüpften Luftschlangen, die wir ihm feierlich aufsetzen. Alle klatschten Beifall, besonders die Kinder.

Wäre das bei uns in Deutschland nicht despektierlich? Ein Mensch in so einer Funktion mit einer Luftballonkrone auf dem Kopf? Wäre das bei uns nicht peinlich oder lächerlich gewesen? Offensichtlich hatte der US-amerikanische Würdenträger seine große Freude an dem Ganzen. Aber war es dann nicht – umgekehrt – eine viel zu übertriebene Huldigung? Ein bisschen Clownerie, um von den eigentlichen Problemen abzulenken? Spaß muss sein, den Ernst des Lebens haben wir ständig? Und war es wirklich mehr als ein bisschen nette Unterhaltung?

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So wird Clownerie oft dargestellt: als Ausgleich zum allzu freudlosen Alltag, als Erheiterung im Zirkus, nachdem einem bei den Trapeznummern fast der Atem stockt, als Hilfe zum Lachen, das ja angeblich nicht nur fröhlich, sondern auch gesund und jung und schön macht, als Bestätigung dafür, dass die Schadensfreude doch immer noch die schönste Freude ist. In zahllosen Kursen kann man inzwischen die „Kunst des Stolperns“ erlernen, die eigenen Schattenseiten ans Licht bringen, das innere Kind hervorlocken, das Leben Clown-spielend meistern lernen.

Alles ist funktionalisierbar, kann bestimmten Zwecken untergeordnet werden, die Religion genauso wie die Clownerie. Und doch blieb nach jenem Erlebnis so eine Ahnung von ganz anderen Möglichkeiten, sich zu begegnen, sich selbst und die anderen wahrzunehmen, und es blieb so ein klammheimliches Gefühl von schalkhafter Subversivität, jenseits von Moral und doch so direkt und entlarvend. Zu allem hinzu kam die Vermutung, dass die Clownerie gerade an diesem Ort des theologischen Studiums und unter Christinnen und Christen ihren rechten Platz haben könnte.

Inzwischen habe ich mich schlau gemacht, viel nachgelesen über historische und gegenwärtige Clownsfiguren und oft selbst auf der Bühne, im Kirchenschiff, im Publikum als Clownin agiert, mit Pfarrerinnen und Pfarrern, Diakoninnen und Religionslehrern und Menschen aus ganz anderen Berufen in Workshops das Clownsspiel geübt. Die Ambivalenzen tauchen immer wieder auf, immer wieder muss ich das Missverständnis ausräumen, als wäre Clownerie die nette Unterhaltung, die die Steifheit der restlichen Veranstaltung ertragen lässt, als wäre sie das Lockmittel, das alles attraktiver oder auch erträglicher werden lässt. Meine ersten Nachfragen, wenn ich irgendwo spielen soll, lauten daher immer: „Lachen Sie bzw. die Gemeinde auch gerne über sich selbst?“ „Darf ich das Alltägliche und Allzu-Menschliche vorführen? Ich werde trotzdem niemanden dabei lächerlich machen!“ Eine Pfarrerin hat mir mal gesagt, dass sie mit der Gemeinde in jedem Gottesdienst mindestens einmal lachen will – und zwar nicht über andere, sondern über sie selbst. 

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Und so habe ich mir eine kleine Phänomenologie des Clownesken erarbeitet. Was ich unter Clownerie verstehe, wie es unterrichten möchte. Der Clown bzw. die Clownin spielt nicht, sondern ist Clown und Clownin – mit Haut und Haar, aus dem tiefsten Inneren heraus, mit Leib und Seele. Sie verströmt nichts anderes als das, was Menschsein überhaupt ausmacht: Gefühle als unmittelbarste Reaktionen und als wesentliche Grundlage von Haltung und Handeln; das, was da ist, ehrlich und direkt, übertrieben oder reduziert, aber niemals beschönigt; das Staunen über die Welt und ihre Regeln und Gesetzmäßigkeiten, vor allem für alles, was schief geht; Sehnsüchte und Hoffnungen, auch mal „jemand“ zu sein oder mal „jemand ganz anderes“ zu sein; das Scheitern an den alltäglichen Herausforderungen und Überforderungen; die Bewegungsfreude und die körperlichen Begrenztheiten; Liebe zum Leben; schöpferische Fähigkeiten, die aus dem scheinbaren Nichts alles machen können; die Entdeckung, dass, wenn einem nichts mehr möglich erscheint, sich plötzlich ganz neue Möglichkeiten erschließen.

Was für ein Mensch! Äh, was für ein Clown! Oder wie war das doch gleich: Der Clown im Mensch? Nein: der Mensch ein Clown!

Jesus war so ein Mensch, also so ein Clown. Er konnte das Unmögliche wahrmachen, übers Wasser gehen, heilen und Unmengen von Wasser in Wein verwandeln (die nicht unbescheidene Menge von etwa 3.000 Litern!). Allerdings sind seine Heilmethoden die des einfachen Volkes und im Markusevangelium braucht er auch schon mal zwei Anläufe bis es schließlich klappt. Denn der alsbald Geheilte sieht zunächst nur „Bäume, die wie Menschen umhergehen“ (Mk 8, 22-27)! Die allzu stolz werdenden Jünger sollen sich ein Vorbild an Kindern nehmen, das Kleine wird groß, wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und schließlich werden die Letzten die Ersten sein. Verkehrte Welt! Auf Fragen antwortet Jesus mit Geschichten, die wieder ganz neue Fragen entstehen lassen. Was haben die Hirten wohl bei dem Fest gegessen, das der überglückliche Freund gibt, nachdem er das eine verlorene Schaf endlich wieder gefunden hatte? Ich vermute Schafskäse. Warum soll ausgerechnet der skrupellose Richter ein Vorbild sein, der der Witwe nur Recht verschafft, weil sie ihm auf die Nerven geht, aber nicht, weil er ihr wirklich Recht gibt? Und wie, um alles, soll ein Kamel durch ein Nadelöhr passen?

Ein paar Mal macht Jesus Tausende von Menschen mit wenigen Broten und Fischen satt, andere Male feiert er gerne üppig und lässt sich mit sündhaft teurem Öl salben.

Als es darauf ankommt, lässt er sich lieber selbst verspotten, als dass er machtvoll sein Schicksal abwenden würde. In Schimpf und Schande endet er an dem Kreuz, das Paulus als Ausdruck von Torheit interpretiert und daraufhin alle Menschen in der Nachfolge zu Narren. Die Erlösung jedenfalls stellt sich ganz anders ein, nachdem alle die Hoffnung schon längst aufgegeben hatten.

Jesus eignet sich denkbar schlecht, um aus ihm die Heldengeschichte eines Gottessohnes zu machen. Im Gegenteil, der potentielle Störenfried scheint die Geschichte mit seinem Scheitern zu verderben. Man muss sich schon wundern, dass ein so gebrochener Mensch zum Vorbild, zum Ein-für-alle-Mal, zum Heiland wurde. Ausgerechnet!

Ich denke, in unseren Kirchen hat sich mitunter eher ein anderer Jesus und damit ein anderer Gott durchgesetzt: ein starker, herrschaftlicher, allmächtiger, triumphalistischer. Das passte immer schon besser zum Durchsetzungswillen von Einzelnen, Institutionen und von ganzen Staaten. Es passt auch zu dem, was wir das moderne Subjekt nennen: autonom, souverän, frei, unberührbar. Dieses Menschenbild haben wir zu einem Ideal werden lassen. Es wird am besten im freien, selbstsicheren, kämpferischen, unabhängigen und erfolgreichen Mann verkörpert. Gut dazu passen auch solche Eigenschaften wie jung, fit, flexibel, cool und schön.

Gegen diese permanente Selbsterhöhung und Selbstüberforderung steht das scheinbar so unzeitgemäße clowneske menschliche Sein. Es achtet das Kleine, Unscheinbare, Verlorene und interpretiert die Wirklichkeit aus dieser Perspektive, also vom Rand zur Mitte, von der Peripherie ins Zentrum, vom Ausgeschlossenen und Marginalisierten zum Herrschenden und Normgebenden. Insofern ist der Clown und besonders die Clownin eine subversive Figur, eine, die der Welt einen Spiegel vorhält – das aber nicht sarkastisch, sondern liebevoll: schau her, so ist es, aber es ist ja nur menschengemacht und selten wirklich menschlich und insofern könnte und müsste es auch ganz anders sein. Und warum sollte das nicht auch möglich sein?

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Einmal war ich eingeladen, bei einem Jubiläum ganz in der Art der Feier in den USA, mit meiner schwäbischen Frau Seibold verstecktes Theater zu spielen. Ich wurde über die Hintergründe, die Probleme und die Forderungen einer evangelischen Bildungseinrichtung informiert und nahm mit meinem komischen Hütchen, meinem lila Schößchenkleid und meinem Handtäschle in den Sitzreihen Platz. Die Leute wunderten sich etwas über diese Erscheinung, diese einfache und etwas altmodische Frau unter all den festlich Herausgeputzten, aber man ist ja höflich, und so sagte niemand etwas. Nur Frau Seibold hat alle freundlich begrüßt und schon im Vorfeld ausgesprochen, was alles dachten und niemand sich traute zu sagen: wann es denn anfinge, ob es denn hinterher auch Häppchen gäbe, warum es da so heiß wäre. Und so ging es dann weiter. Als der Landrat sprach, erhob sie sich und stellte eine ganz einfache Frage, eine als normale Kursteilnehmerin, die nie den richtigen Ort finden kann und immer zu spät kommt, weil die Einrichtung nämlich keinen festen Ort hat, sondern immer nur irgendwo zu Gast ist. Beim Dekan hat sie es genauso gemacht, auch beim Ortspfarrer und bei der Leiterin. Frau Seibold hat niemanden bloßgestellt, sie hat nur das gesagt, was die Würdenträger tunlichst zu verschweigen suchten, um das Fest nicht zu stören, um ihr Image zu pflegen, um die Form zu wahren. Das Publikum hat sich irrsinnig gefreut und bald haben die am Redepult sogar von sich aus Frau Seibold angesprochen, ihre möglichen spitzen Nachfragen vorwegnehmend. So wurde im Laufe des Abends alles etwas lockerer, alle lachten und sprachen schon von sich aus die Probleme direkt an. Das Publikum freute sich, erkannte eigenen Erfahrungen wieder und sympathisierte heftig mit Frau Seibold.

Es war lustig, die Realität so anzuschauen, wie sie halt war und dennoch zu feiern. Bis zum Schluss blieb unklar, ob ich nun eine Rolle spielte oder halt so war wie ich war. Ich kann nur sagen: Als ich spielte war ich genauso wie ich war, Frau Seibold, die von ihrer Position aus, in der sie nicht so viel zu sagen hat, doch allerhand zu sagen hat, aber auch in der Gefahr steht, unpassend zu sein. Indem sie so offen und geradeaus, so hemmungslos und unbeschönigend ausspricht, was andere allenfalls denken, rührt sie an die Gepflogenheiten, an die herrschenden Regeln und könnte leicht damit scheitern. Aber sie bleibt dabei freundlich und schafft es, einen frischen Wind in die Veranstaltung zu pusten. Außerdem waren die Leiterinnen schon müde davon, immer wieder ihre Forderungen vorzutragen. Jetzt hatten sie zumindest für diesen Festakt eine Stellvertreterin, die gar nicht so diplomatisch sein musste. 

Ich genieße es jedes Mal, wenn ich solche Rolle spielen darf. Nur darf ich selbst nicht zu sehr in das Geschehen verstrickt sein. Ein bisschen Distanz brauche ich, eine, die mir hilft, auch mich selbst kritisch und die anderen aus verschiedenen Blickwinkeln anzuschauen. Denn Clownerie hat nichts mit Sarkasmus und Schadenfreude zu tun, im Gegenteil: Sie lebt aus der Liebe zur Welt und zu den Menschen. Und dann macht es Spaß, die Dinge beim Namen zu nennen, Gefühle zu zeigen, den Menschen direkt in die Augen zu schauen, Impulse aufzunehmen, zu spüren, was gerade ist, ganz im Hier und Jetzt zu sein, und vor allem macht es Spaß, keine gute Figur abgeben zu müssen. Das ist überhaupt das Schönste und sehr befreiend.

Als Theologin fuhr ich damals nach Berkeley und kam als Clownin zurück.
Seither bin ich Clownin und Theologin in einer vergnüglichen und vereinten Art und Weise

Blickwechsel: CLOWNINGOTT

CLOWNINGOTT – Wie Gott auch erfahrbar ist

Ist Gott ein Clown und dann noch eine Frau?  
Warum nicht, wenn es uns hilft zu verstehen, dass wir von Gott nur in Bildern und Metaphern sprechen können. Dass es uns ganz tun könnte, neue Bilder, ungewöhnliche und überraschende Bilder für das zu finden, was wir Gott nennen. Wenn uns das ein Anliegen ist – Gott zu suchen, mit Gott zu rechnen, auf Gott zu vertrauen. Wie auch immer. Die üblichen Bilder also durcheinanderwirbeln, frischen Wind hineinlassen, neuen Erfahrungen trauen. Das ist meine eigene Suchbewegung. Wenn ich dafür von der ClowninGott spreche, meine ich gar nicht, dass Gott einfach ein Clown oder eine Frau ist. Als hätte sich Gott eben mal wieder verkleidet, aus welchem Grund auch immer. Ich meine, Gott ist so wenig ein Clown, wie auch keine Frau, aber eben auch kein Mann, kein König und kein Herrscher - es sei denn, man versteht auch dies nur als Bild oder Metapher.

Bildlich und besser noch: metaphorisch von Gott sprechen. Wie geht das?
Gott erweist sich in den biblischen Erfahrungsberichten als irritierende, stärkende, aber auch verunsichernde Kraft, nicht berechenbar aber irgendwie immer da. Mal schwach, mal stark. Mal fordernd, mal antwortend. Mal verborgen, mal ganz nah. Immer befreiend, aus Unterdrückung, Ungerechtigkeit, Elend. Man kann sagen, Gott ohne Gerechtigkeit gibt es gar nicht. Gott ist nicht so eine abstrakte Größe, so ein Irgendwas und Irgendwo. Vielmehr ganz konkret und im hintersten Winkel des Alltags.

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Willkommen in der Backstube Gottes!
Das Bild zeigt mich als Bäckerin, die das Gleichnis vom Sauerteig spielt. Da nimmt eine Frau Sauerteig und mischt ihn unter 50 Pfund Mehl, nicht gerade wenig. Das tut sie solange, bis alles ganz durchsäuert ist. So steht es im Matthäusevangelium 13, Vers 33. Dieses Bild steht für die neue gerechte Welt Gottes. Sauerteig und das Reich Gottes in ein- und demselben Vers, was soll das miteinander zu tun haben. Ausgerechnet Sauerteig! Galt er nicht als kultisch unrein? Beim Auszug aus Ägypten und beim Passahfest, das daran erinnert, wird ungesäuertes Brot gegessen. Und dann auch noch der Lebensalltag einer Frau! Was hatte dieser damals und oft auch heute noch mit dem Göttlichen, Heiligen zu tun? Für damalige Ohren muss das komisch geklungen haben, wie ein Witz. Wenn wir heute auch in Sachen Religion lachen würden, dann würde an dieser Stelle auch viele lachen. Komischer Vergleich: Sauerteig und diese besondere, gerechte Welt Gottes. Was soll das? Die Backstube in einem Atemzug mit Gottes Welt.

Und dann so viel Mehl! Ich kann Ihnen sagen, mein Spiel besteht hauptsächlich darin, aus dieser Unmenge Mehl einen Teig zu bereiten, der dann auch noch gehen muss. Also aufgehen, sich verdoppeln oder gar verdreifachen. Dazu brauche ich mindestens einen ganzen Gottesdienst. Am Ende ist es geschafft, es gibt sogar Brötchen für alle, wenn alle miteinander teilen, und alle können es schmecken. Die Brötchen und das Reich Gottes. Mein Stück heißt „Geh’n lassen“ und es ist auch eine Probe aufs richtige Handeln. Vieles kann ich schweißtreibend schaffen, aber ich habe es trotzdem nicht in der Hand. Aber ich bin als einfache Bäckerin beteiligt an etwas wirklich Großem. 

Von wegen Thron
Biblische Gottesbilder sind anders als die sogenannten theistischen Vorstellungen eines allmächtigen, unberührbaren, unerreichbaren Gottes, der alles von nirgendwo mit einem zyklopischen Auge sieht, streng und unerbittlich. Das sind eher philosophische oder mythologische Gottesvorstellungen.

Danach wäre der ideale Mensch in Entsprechung zu einem idealen Gott einer, der alle Schwächen ablegt und unverrückbar seinem Ziel entgegensteuert, Stufe um Stufe erklimmt, um schließlich autonom und abgegrenzt zu leben. Ideale aber existieren immer nur unter Ausgrenzung all dessen, was das Bild trüben würde. Im Schatten der Autonomie steht daher die Bezogenheit und Abhängigkeit der Menschen voneinander, im Schatten des Eigenen steht das Fremde, im Schatten des idealen Mannes steht die Frau als sein Spiegelbild, als seine Zierde, als die ausgeschlossene Andere.

Clownin oder Clown?
Dann doch lieber den Clown und die Clownin als die idealen Menschen und Gott in dieser Entsprechung!

Eigentlich umfasst das Wort „Clown“ alle Geschlechter, auch alle Hautfarben, Altersgruppen und andere Einteilungen, die wir üblicherweise vornehmen. Deshalb ist die Figur auch so integrativ, können sich alle mit ihr identifizieren, oder aber sie werden verunsichert, wenn sie zu sehr an einer festgefügten Identität festhalten. Solange es aber noch so ist, dass die meisten Clowns von Männern gespielt werden, die Gottesrede mit in erster Linie männlichen Metaphern geführt wird und männliche Normalbiographien immer noch das Maß vorgeben, ziehe ich es vor, von der „Clownin“ zu sprechen. Und mit der Hoffnung darauf, dass Befreiung aus ungerechten Ordnungen und aus beengenden Identitäten für immer mehr Menschen möglich wird, spreche ich von der „Clownin Gott“.

CLOWNINGOTT
Bei empirischen Forschungen von mir zusammen mit einer Gruppe von Frauen aus Württemberg Mitte der 90er Jahre ist die Metapher "Clownin Gott" entstanden, sie ist auch der Buchtitel meiner Dissertation. Zusammenfassend kann ich es so erklären:

    • Sie will ausdrücken, dass Gott selbstverständlich nicht auf ein Geschlecht festgelegt werden kann und dass jede Verengung im Sprachgebrauch in der Gefahr steht, dies zu tun.
    • Sie steht für die Erfahrung, dass Gott immer ungewöhnlich, unerwartet und überraschend begegnet. Gott ist anders und auch liebevoll und uns zugewandt. Überraschend und liebevoll sind auch die Handlungen der Clownsfiguren, so wie sie hier verstanden werden.
    • Sie stehen für marginalisierte Menschen und auch für Meinungen und Gefühle, die gerne unter den Teppich gekehrt werden. Jesus hat sich den Kleinen und Schwachen zugewandt und wurde aufgrund seiner inneren Freiheit und seines ungewöhnlichen Verhaltens oft schon als Clown bezeichnet. Daran will die Metapher anknüpfen.
    • Sie knüpft mit ihrer Kreativität auch an die Schöpfungskraft Gottes an.
    • Da das Scheitern zu Clowns gehört, drückt sich in der Metapher sowohl der Kreuzestod Jesu als auch der Gedanke der Rechtfertigung aus.
    • Trotz aller Niederlagen, verlieren Clowns nie ihre Hoffnungen, entwickeln Visionen und gehen mitunter waghalsige neue Wege. Daher spielt die Metapher auch auf das Handeln der göttlichen Geistkraft an und darauf, dass Gottes gerechte Welt jetzt schon Wirklichkeit sein kann.
    • Alles in Allem ist die Metapher CLOWNINGOTT aber auch so schräg, dass sie einlädt zu neuen Gotteserfahrungen und deren Bezeichnungen, Bilder, Geschichten und Metaphern: Gottesbilder im Wechselrahmen.

Interviews mit mir

Tradition Osterlachen: "Es ging auf der Kanzel derbe zu"

Lachen und Kirche - das klingt für viele erstmal nach einem Gegensatz. Dabei wurde früher Ostern in der Kirche fröhlich, ja sogar richtig obszön gefeiert. Theologin Gisela Matthiae erklärt der DW, warum.

Deutsche Welle: Frau Matthiae, Sie haben zum "Osterlachen" geforscht - was war das?

Gisela Matthiae: Das Osterlachen gab es bis ins 19. Jahrhundert. Es war der Brauch, am Ostersonntag in der Kirche aus Freude über die Auferstehung Jesu herzhaft zu lachen. Und zwar mit allen Mitteln, so dass es den ganzen Körper schüttelt. Da wurden nicht nur lustige Dinge erzählt, sondern auch Lügengeschichten oder Zoten. Man hat Tiere nachgemacht und sogar geschlechtliche Lust bis hin zum Onanieren dargestellt - auf der Kanzel! Es ging richtig derbe zu.

Was sollte das?

Ich verstehe das als Ausdruck vitaler Lebensfreude, die sich ganzheitlich gezeigt hat. Der Brauch war nicht unumstritten. Es wurde immer wieder versucht, das Osterlachen zu verbieten, und doch hat es sich lange gehalten.

Warum ist es denn letztendlich verstummt? Wer hat die Tradition abgeschafft?

Mit den Jahren wurden aus den Zoten Geschichten, sogenannte "Ostermärlein". Da gab es sogar ein Buch mit amtlicher Genehmigung mit Anweisungen für Pfarrer, denen nichts zu Ostern einfiel.

Dem Basler Reformator Johannes Oekolampad wurde aber zum Beispiel vorgeworfen, dass er zu Ostern nicht mehr bereit war,, die Menschen mit Geschichten zum Lachen anzustiften. Da gab es Protest, weil es die Leute ja gewohnt waren. Also glaube ich, dass die Reformation eine nicht unwesentliche Rolle dabei gespielt hat, dass diese Witze erst immer sanfter wurden und bis zum 19. Jahrhundert ganz von den Kanzeln verschwanden.

So so, die Reformatoren also. War Martin Luther denn eine "Spaßbremse"?

Nein, Martin Luther hat in einer seiner Tischreden sogar einen wunderbaren Satz gesagt: "Wo der Glaube ist, da ist auch Lachen." Dieser Ausspruch ist für mich so wichtig geworden, dass ich ihn als Titel für mein Buch gewählt habe, in dem ich versuche zu beschreiben, dass Humor und Glauben enger verwandt sind, als man denkt.

Das ganze Interview finden Sie hier:
Interview als PDF (Link war kaputt)
Webseite DW Akademie

Kirchenclownerie und Übermut

Kirche und Clownerie Wie kann sich das zusammenfügen zu Kirchenclownerie?
Ein Podcast vom 7.12.2022 mit Dr. Gisela Matthiae im Gespräch mit Silvia Rößler, Lachyoga.

Die Podcast-Folge ist online!
#53 Kirchenclownerie und Übermut / Interview mit Dr. Gisela Matthiae

Zu hören auf allen Podcast-Plattformen, beispielsweise der Podcastfabrik und
auf dem YouTube Kanal LachyogaSilviaRoessler


KirchenclownerieuebermutGanzKlein


La pastora col naso rosso - Die Pfarrerin mit der roten Nase

Ein Beitrag in dem monatlich erscheinenden Kirchenboten für die Italienisch sprechenden evangelischen Gemeinden im Tessin und in Graubünden:
Gisela Matthiae - teologa e clown.

Di questi tempi, parlare di religione e ironia sembra non essere per nulla facile. Ci sono in giro troppe persone permalose! Se poi a far ridere è una donna, le cose si mettono anche peggio: per qualche motivo, è profondamente radicata l’idea che a far ridere siano capaci solo gli uomini.

Gisela Matthiae, teologa evangelica e pastora, dimostra, con il suo lavoro, che anche una donna può far ridere. E che non è vietato portare l’umorismo fin dentro gli spazi delle chiese. Se necessario, anche vestendo i panni del clown e indossando l’immancabile naso rosso, punto fermo intorno al quale ruotano arguzia, ingenuità e furbizia.

Gisela Matthiae, che cos’è lo humour?

Di certo lo humour non è il contrario della serietà. Non è la mancanza di serietà. È piuttosto una forma di contestazione dell’eccesso di serietà. Certo, devo rivolgere una critica anche a me stessa, anche a me come clown, perché a volte mi prendo troppo sul serio. Mi capita di pensare: “Ecco, questa cosa dev’essere fatta così e così!”. Dunque è importante lasciare degli spazi, imparare a infilarsi tra le pieghe di ciò che è troppo serio e aprire - mediante lo spirito dello humour - uno spazio per il sorriso.



Darf man über Gott lachen?

Humor und Religion — passt das zusammen? Satiriker Ralf Kabelka und Clownin Gisela Matthiae beim Peterskirchendialog

Von Denis Schnur  „Sie sind also zum Lachen in die Kirche gekommen?“‚ fragte die Theologin Gisela Matthiae ungläubig. „Machen Sie das immer so?“‚ wollte sie vom überwiegend jungen Publikum wissen, das zum achten Peterskirchendialog gekommen war. „Das ist ungewöhnlich. Normalerweise ist die Stimmung in Kirchen doch nicht so heiter.“

Und Matthiae muss es wissen. Schließlich hat sie nicht nur in Theologie promoviert, sondern ist auch Pfarrerin und vor allem freischaffende Clownin. Ein Widerspruch? Nein, denn für Gisela Matthiae gehört der Humor „einfach zur Religion dazu“.

Dass die Kirchen das nicht immer so sehen, davon konnte der Satiriker Ralf Kabelka berichten. Bekannt geworden als „Dr. Udo Brömme“ der Harald Schmidt-Show, schrieb Kabelka anschließend für Sendungen wie „Was guckst du?“, „Hape trifft“ und „Switch Reloaded“. Mittlerweile ist er beim ZDF für die „Heute-Show“ und das „Neo Magazin Royale“ tätig. Der „Humor-Arbeiter“‚ wie er sich selbst bezeichnet, kam dabei auch schon häufig in Konflikt mit Kirchen und Gläubigen. Etwa als die katholische Kirche über ihren Vertreter im Rundfunkrat des ZDF einen Beitrag über die Bischofskonferenz ‘in der „HeuteShow“ verhindern wollte oder als wütende Leserbriefe als Reaktion auf einen Witz über Margot Käßmanns Alkoholfahrt kamen. Trotzdem betonte er, wie wichtig Witz und Satire gerade in Religionsfragen seien: „Humor kann den Wahnsinn und die große Scheiße, die in der Welt passieren, erträglich machen.“ Und Wahnsinn brächten gerade die großen Institutionen zur Genüge mit sich: „Die Kirche hält traditionell am Alten fest und steht für viele Widersprüche, die für uns interessant sind.“ Beispiel gefällig? „Wenn die katholische Kirche sagt, Homosexualität sei in Ordnung, wenn sie nicht praktiziert werde, ist das ein gefundenes Fressen für uns“, erklärte der Satiriker und fügte lachend hinzu: „Sexualität, die nicht praktiziert wird, gibt es nur in der Ehe, dachte ich immer.“ Trotz allem Spaß erfüllt die Satire für Kabelka einen Zweck: „Wir haben da schon die naive Vorstellung, dass wir vielleicht etwas verändern können mit dem, was wir tun.“ Unter den vier Millionen Heute-Show-Zuschauem befänden sich viele junge Menschen, die sich vielleicht sonst nicht so sehr für Politik begeisterten. Damit machte er aber auch die Grenzen deutlich, die seine Arbeit in Bezug auf Religion hat: „Wir befassen uns gerne und häufig mit den Amtskirchen, aber eigentlich nie mit re ligiösen Inhalten“, erklärte der Satiriker. „Da fühlen wir uns auch gar nicht dazu berufen.“ Die Inhalte sind stattdessen das Metier von Gisela Matthiae. Ihrer Ansicht nach müssen auch religiöse Aussagen und Vorstellungen immer wieder überprüft und neu verhandelt werden — auch durch -Witz. „Humor bedeutet ja ‚flüssig’ oder ‚im Fluss’ und kann auch tatsächlich helfen, festgefahrene Hierarchien aufzuweichen“‚ so die Clownin. So könne der Witz einerseits vor Fanatismus schützen und bilde andererseits „eine besonders heitere Form der Religionskritik“. Deshalb gebe es für sie auch keine Grenze für den Humor — auch nicht bei Gott selbst: „Wir können ja gar keine Witze über Gott machen, sondern höchstens über Gottesbilder“, erklärte sie. „Wir können uns ihm ja nur mit Menschenwort nähern, und das kann hinterfragt werden. So werden Gottesvorstellungen immer wieder erneuert und verbessert.“ Insgesamt herrschte auf dem Podium also sehr viel Einigkeit: Religion und Humor müssen sich einerseits gegenseitig ertragen und können sich andererseits auch gegenseitig helfen. So wurde bei der Veranstaltung in der Tat auch deutlich mehr gelacht, als es in der Kirche üblich ist.

Jede Religion braucht Kritik

Interview mit Dr. Heinz Linduschka für das Main-Echo, 10. 2. 2022
zu meinem Vortrag im Martinusforum, Miltenberg am 21.2.2022

"Humor ist nicht so harmlos. Es geht nicht darum, über Missstände einfach hinwegzulachen. Humor zielt immer auf Veränderung, es ist eine subversive Kraft."

Was sagen Sie zur Meinung von katholischen Besuchern Ihres Programms: »Die derzeitige Situation der Amtskirche ist tatsächlich nur noch mit Humor, manchmal auch nur noch mit Clownerie zu überstehen.«
Da sage ich doch tatsächlich: Nein, eigentlich nicht! Das könnte ein Missverständnis von Humor sein. Der so mal eben dahingesagte Satz oder auch die Aufforderung »Ach, reg dich nicht auf, nimm's doch mit
Humor!« wird meist als Beschwichtigung eingesetzt. Man solle sich beruhigen, etwas nicht so ernst nehmen, einfach darüber lachen, dann werde es schon leichter. Dahinter verbirgt sich die Haltung, dass man ja sowieso nichts ändern könne.
Aber Humor ist wesentlich weniger harmlos, als man meinen könnte. Humor ist eine Haltung, die den misslichen Situationen im Leben, Missgeschicken, Fehlern oder gar dem Scheitern durchaus versucht, neue Seiten abzugewinnen. Aber mit Humor tue ich das nicht, um diese besser zu ertragen, sondern um sie selbstständig umzudeuten und zu verändern. Insofern ist Humor immer auch subversiv.
Anders gesagt, wer mit Humor auf diese Amtskirche und die aktuellen Enthüllungen schaut, nimmt sich eine kritische eigene Meinung heraus und hat gar noch einen kreativen Einfall für einen originellen Witz. Humor zu haben, bedeutet, die Deutungshoheit nicht anderen, und seien es auch religiöse Autoritäten, zu überlassen, sondern eigene Meinungen und Perspektiven ins Spiel zu bringen.
Das Theater allgemein und besonders das Clowntheater nimmt sich das Recht heraus, auf diese Art humorvoll mit den politischen oder kirchlichen Verhältnissen umzugehen. Sie werden also ernst genommen, indem man sich intensiv damit auseinandersetzt so lange, bis dann ein Stück entstanden ist, das auch aufgeführt werden kann. Das Besondere aber ist, dass die Verhältnisse ernst, aber nicht zu ernst genommen werden. Zwischen dem Ernst und dem Zuernst entsteht so ein Spielraum – für Alternativen im Denken und im Handeln.

Welche Rolle spielt für Sie in Fragen der Religion der Humor? Welche Rolle spielen vielleicht auch Übertreibung und manchmal skurrile Überzeichnung?
Jede Religion braucht Religionskritik, denn sie steht immer in der Gefahr, Erkenntnisse und Glaubensinhalte absolut zu setzen oder sie der Kritik zu entziehen. Das geschieht auch dadurch, dass bestimmte Dinge der Kritik völlig enthoben werden, etwa indem sie als heilig bezeichnet werden. Dabei habe ich gar nichts einzuwenden gegen das sogenannte Heilige. Aber es beruht meines Erachtens auf den gemeinsamen
Erfahrungen der Gläubigen, was als heilig bezeichnet wird und was nicht. Es sollte immer wieder neu erlebbar und aushandelbar sein.
Und da kommt der Humor ins Spiel. Humor zu haben, heißt auch, Positionen zu relativieren. Humor lebt davon, dass die Dinge immer auch von einer anderen Seite betrachtet werden können. Sonst könnte ja kein einziger Witz entstehen. Humor ist also dialogisch, nicht monologisch. Humor ist nicht dogmatisch, sondern multiperspektivisch.
Auf Religionen bezogen, bewahrt der Humor vor Fanatismus und ist daher unbedingt notwendig für jede Religion. Ich kann es auch noch einmal anders sagen:
Das Gegenteil von Humor ist nicht der Ernst, sondern der Fundamentalismus.

Welche Reaktion nach Ihrem Programm hat Sie am meisten überrascht, gefreut oder auch geärgert?
Ich spiele hauptsächlich in Kirchengemeinden, bei Tagungen oder thematischen Zusammenkünften kirchlicher Organisationen, bei Kirchen- und Katholikentagungen und ich habe eher erlebt, dass ich dem Publikum zu
harmlos war, als dass es sich empört hätte. Das liegt vermutlich an der Clownerie, die anders als das Kabarett die Lacher auf sich selbst zieht.
In meiner Rolle der »Frau Seibold« bin ich selbst unsicher, naiv
oder peinlich. Ich stelle merkwürdige Fragen, etwa danach, wo Gott jetzt eigentlich wohnt. Und dann suche ich jeden Winkel der Kirche ab. Oder ich wundere mich bei einem ökumenischen Gottesdienst, dass es da jetzt keinen Wein gibt. Als evangelische Gemeindefrau kenne ich das nicht und beginne auch da zu suchen. Dass ich dann tatsächlich als einzige in meiner Rolle Wein trinke, haben viele als visionär, manche
sogar als prophetisch bezeichnet. Ein paar hat es auch aufgeregt, zugegeben.
Ich finde, Humor zu haben und ein gläubiger Mensch zu sein, das hat sehr viel miteinander zu tun. Darüber werde ich in meinem Vortrag sprechen. Es geht dabei ums Vertrauen – dass noch Veränderungen möglich sind, dass wir dazulernen können, dass wir menschlicher sein können. Und dass es sehr hilfreich und befreiend sein kann, über sich selbst zu lachen.

Hier die Zeitungsausgabe

Lachen gehört zum Menschen

Das Interview für das Sonntagsblatt führte Brigitte Bitto, 1.3.2022

Gisela Matthiae mag Clowns. Clowns stolpern, stehen auf, schütteln sich und versuchen ihr Glück neu, sagt die evangelische Theologin dem Evangelischen Pressedienst. Diese freundliche Haltung gegenüber Fehlern - den eigenen und denen anderer - will sie den Menschen nahebringen.

Daher wirbt sie als Humortrainerin und Kirchenclownin für mehr Leichtigkeit und Augenzwinkern. Aktuell bringt die fröhliche Hessin aus Gelnhausen ihren Humor auch nach Bayern.

Frau Matthiae, auch wenn viel unsinniges Treiben in diesem Jahr wegen der Pandemie erneut ausfällt - warum ist es dennoch wichtig, das Lachen nicht zu kurz kommen zu lassen?

Matthiae: Das Lachen gehört zum Menschen - so wie das Weinen und so wie viele andere emotionale Körperreaktionen. Aber nicht jedes Lachen ist humorvoll. Wenn Menschen gemeinsam über Missgeschicke, Pannen und Fehler lachen können, indem sie darin noch etwas Komisches entdecken können, dann ist es humorvoll. Und da uns so etwas ständig passiert, sind Humor und Lachen erleichternd und sogar befreiend, das ganze Jahr über.

Sie bilden seit vielen Jahren Clowns aus und stehen selbst als Clownin auf der Bühne. Wie lautet Ihr Tipp für mehr Lachen im Alltag?

Matthiae: Humor ist nicht in erster Linie die Fähigkeit, andere zum Lachen zu bringen. Es ist keine Methode, sondern eine Haltung. Was tun wir Clowns auf der Bühne? Wir zeigen unsere Komik, unsere Schwächen. Wir trauen uns, peinlich zu sein. Aber gerade so ändern wir etwas: Da sind die vielen tragischen Dinge und wir verwandeln sie in komische. Meine Ermutigung für den Alltag fängt daher bei jedem selbst an: Gehen Sie beim nächsten Spaziergang mal so ihre vertrauten Wege als wäre es das erste Mal. Staunen Sie über alles, was Sie entdecken. Wenn Sie Lust haben, singen Sie oder balancieren über einen Baumstamm. Es fängt bei der Offenheit und der Aufmerksamkeit an und endet dann vielleicht damit, auch andere zu unterhalten.

Sie sind nicht nur Humortrainerin, sondern auch Theologin. Dass Humor oder Glaube sich ähnlich sind, ist eine Ihrer Kernbotschaften. Können Sie uns die einmal erklären? Und wieso gibt es in der Kirche trotz der vielen negativen Schlagzeilen der letzten Zeit rund um Missbrauch, Mitgliederschwund und Sparzwänge dennoch Grund für Fröhlichkeit?

Matthiae: Humor und Glauben sind beides Haltungen dem Schwierigen und Ungelösten gegenüber - und seien es die großen Krisen der Gesellschaft und der Kirchen derzeit. Mit Humor und Glauben bleibe ich hoffnungsvoll, ich resigniere nicht gleich oder werde bitter. Ich bin so blauäugig, auf ein gutes Leben und Gerechtigkeit zu vertrauen und daran selbst mitzuwirken. Das gilt für mich ganz grundsätzlich, ob nun in oder außerhalb der Kirchen. Clowns stolpern, stehen auf, schütteln sich und versuchen ihr Glück neu. Und haben sogar Spaß daran.

Der Link zum Interview im Sonntagsblatt.

"Dürfen Christen lachen?"

Interview mit Burkard Vogt in einem Beitrag der Diözese Würzburg am 12.2.2021 "Dürfen Christen lachen?"

Glaube, so sagen manche, ist eine ernste Sache. Da geht es schließlich um heilige und würdige Dinge. Im Mittelalter gab es sogar mal einen Streit darüber, ob Jesus denn je gelacht hat.

Sicher hat er das – sagt die Clownin und Theologin Gisela Mathiae. Der Glaube, so meint sie, braucht den Humor sogar ganz dringend. Deswegen dürfe man durchaus zum Lachen nicht nur in den Keller sondern gerne auch mal in die Kirche gehen. Burkard Vogt hat sie bei einer Videokonferenz anlässlich eines Vortrags für das Aschaffenburger Martinusforum erklärt, wie sich Glaube und Humor ihrer Ansicht nach zueinander verhalten. Und auf die Frage, ob Christen denn lachen dürfen, gibt sie eine ganz klare Antwort …

Hier ist der Link zur Website.


Lachen kann man lernen

Von Erika Pichler in: Die Presse 27.01.2017 

Humor. Kurse zum Thema Humorberatung, Clownerie oder Lachyoga helfen, nicht nur im Fasching mehr Gelassenheit und Lockerheit in den (beruflichen) Alltag zu bringen.

Auch wenn so manche Narrensitzung in diesen Tagen es so verkaufen möchte: Nicht jedes in einer Büttenrede billig erzielte Publikumsgejohle hat mit Humor zu tun. „Humor ist nicht automatisch gleichzusetzen mit Lachen und Witzigsein, auch wenn er eine schalkhafte Komponente hat“, sagt der Humorberater Michael Trybek.

Der Seminarleiter, Buchautor und Clown ist auch in zahlreichen Krankenhäusern als Vortragender tätig. Er versteht unter Humor „die Kunst, sich über Widrigkeiten zu erheben und trotzdem Ja zum Leben zu sagen“.
Einmal jährlich leitet Trybek in Wien einen Lehrgang für Humorberatung & Humormanagement, der demnächst wieder starten wird (fünf Wochenendmodule zwischen 3. Februar und 24. Juni). Zusammen mit der Psychologin Sabine Prohaska und der Kommunikations- und Verhaltenstrainerin Ursula Teurezbacher möchte er den teilnehmenden Personen helfen, ihren eigenen Humorstil zu finden, aber auch Kompetenzen aus der Improvisation, der Clownerie, der Psychologie und der Humorberatung vermitteln.

Zielgruppen des Lehrgangs sind zum einen Berufsgruppen, die Humor als Werkzeug nützen möchten, um einen anderen Zugang zu Problemen zu finden – etwa Trainer, Coaches, Personen aus pädagogischen, Pflege- oder Therapieberufen, aber auch Führungskräfte. Zum anderen wird der Lehrgang laut Trybek immer auch von Menschen besucht, „die Sehnsucht nach mehr Leichtigkeit, Freude und Gelassenheit haben und Humor als Ressource und Kompetenz in ihren privaten Alltag integrieren wollen“.

Piksen, ohne zu verletzen
Als subtile Haltung, die die Fähigkeit zur Selbstreflexion hervorbringt und nichts mit Schadenfreude, Spott oder Zynismus gemein hat, sieht den Humor auch die Theologin, Pfarrerin, Erwachsenenbildnerin und gelernte Clownin Gisela Matthiae. „Humor bedeutet nicht, unernst zu sein, sondern Dinge ernst zu nehmen, aber nicht zu ernst“, sagt Matthiae, die auch als Bloggerin Beiträge zu Humorthemen veröffentlicht. Man brauche Humor speziell dann, wenn es nichts zu lachen gebe, also bei Problemen oder
Konflikten.
Die Clownerie sieht sie als ideale Einübung in diese Haltung des Humors. „Gute Clownerie verletzt nicht, sondern sie pikst nur ein bisschen und ermöglicht es, über die eigenen Irrungen und Wirrungen lachen zu lernen.“

Matthiae, die selbst auch als Clownin auftritt, wird im Salzburger Bildungshaus St. Virgil ab Anfang März den siebenmonatigen Lehrgang „Clownerie auf der Bühne des Lebens“ leiten. Die Theologin ist dafür bekannt, sich in der Bibel auf die Spuren des Humors zu begeben und Themen freizulegen, die auch in der Clownerie eine Rolle spielen: große Träume und Alltagsprobleme, Liebe und Sehnsucht, Schwächen und Scheitern. Ihre Lehrgänge sprechen insbesondere Personen an, die in kirchlichen Funktionen arbeiten,
aber auch ehrenamtlich Tätige und Menschen in gänzlich anderen Berufsfeldern.
Mehr Humor würde sich Matthiae auch in der kirchlichen Arbeit wünschen. „Es gibt eine große Sehnsucht, Fehler machen zu dürfen. Im Jahr des Reformationsjubiläums würde ich anstelle von Luthers ,Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?‘ lieber die Frage stellen: ,Wie werden wir endlich gnädig mit uns selbst?‘“

 Wesentlich weniger philosophisch und mehr körperorientiert ist der Zugang des sogenannten Lachyogas. Ihm liegt die Erkenntnis zugrunde, dass handfestes Lachen seine Wirkung auf den Organismus auch dann entfaltet, wenn es nichts mit subtilem Humor zu tun hat. Erlernen kann man dies beispielsweise Anfang März bei einem „Lachwochenende“ der GEA-Akademie. Im Seminarzentrum Waldviertler Schuhwerkstatt in Schrems wird den Teilnehmern beigebracht, durch die Kombination von Lachen mit Yoga-Atemtechniken, einfachen Körperübungen und Bewegungen herzhaft und anhaltend zu lachen.
Kursleiter Antón Nothegger wurde vor sieben Jahren beim Gründer der Lachyogabewegung, Madan Kataria, ausgebildet. Dass es sich lohnt, das Lachen bewusst zu erlernen, erklärt Nothegger durch die Wirksamkeit von Entspannung. „Lachyoga ist eine Art Sofortmeditation für Körper und Geist. Wir steigen aus dem Gedankenkarussell aus und sind im Hier und Jetzt.“ Bei einem Lachkrampf denke man nichts und baue Stress ab, der Körper bilde Glückshormone, man fühle sich frei und gelöst.

Ohne Grund, aber mit Wirkung

Beim Lachyoga entscheidet man sich daher aktiv für das Lachen. „Wir warten nicht auf externe Auslöser und lachen dann, wie im Alltag, drei Sekunden hier und dann fünf Sekunden da. Nichts gegen solche „Kurzzeitlacher“, meint Nothegger. „Richtig interessant wird es aber erst, wenn wir länger lachen. Und sollte es nichts zum Lachen geben: Trotzdem lachen!“ Auch das gekünstelte Lachen wirke nämlich. Der Körper könne es nicht von einem echten Lachen unterscheiden, so der Experte.

Humor hat mit geistiger Weite zu tun

Evangelische Zeitung 40/2017, S.7  Artikel als pdf

Das Christentum hat sich zu schwer getan mit dem Lachen, sagt Clownin Gisela Matthiae

Interview mit Dr. Gisela Matthiae. 


Heute sollte in der Kirche herzhaft gelacht werden

NZZ am Sonntag, 15.4.2017

Witze und Gelächter gehörten bis ins 19.Jahrhundert hinein fest zu jedem Ostergottesdienst. Erst allmählich wird das sogenannte Osterlachen wieder entdeckt – zum Glück,
meint Gisela Matthiae

Wenn am heutigen Ostersonntag von einer Kanzel ein Witz ertönt und die Predigt voller wird in dieser Kirche wohl der alte Brauch des Osterlachens praktiziert. Der Gemeinde soll ein Lachen entlockt werden. Einmal gelingt das, einmal überhaupt nicht. Wer geht schon zum Lachen in die Kirche?

Lachen – dieses unkontrollierte und ansteckende Zucken des ganzen Körpers, das Ausstossen von kehligen, rhythmischen Lauten, diese Verselbständigung des Körpers erscheint alles andere als christlich. In einigen Mönchsregeln wird Lachen als sündhaft dargestellt, mindestens zur Mässigung wird aufgerufen. Ein seliges Lächeln mag noch angehen, nicht aber ausgelassenes Gelächter.

Doch genau so muss man es sich vorstellen, das Osterlachen, zumindest in Basel zur Zeit der Reformation. Von unflätigen Possenreissern ist da die Rede. Von Predigern, die mit lauter Stimme und wilder Gestikulation die Leute zum Lachen bringen. Sie rufen «Kuckuck!» oder krähen wie ein Hahn, legen sich auf Mist und tun so, als würden sie gebären, ziehen einem Laien die Mönchskutte an. Sie präsentieren Gereimtes, verwechseln Silben und benutzen zweideutige Ausdrucksweisen. Überhaupt macht weder ihre Sprache noch ihre Schauspielerei Halt vor Obszönitäten. Mit dem Lachen halten auch Anspielungen auf Sexualität Einzug in den Kirchenraum.

Als der reformierte Prediger Ökolampad aus dem schwäbischen Weinsberg nach Basel kommt, beschweren sich die Menschen über ihn, weil er diesem Brauch, dem risus paschalis, nicht folgt. Ökolampad, ein durchaus mitreissender Prediger, geht das viel zu weit. Er schämt sich, mit diesen Obszönitäten, «die eines verrufenen Komödianten würdig seien», das Papier zu beschmutzen. Und doch ist es gerade sein Briefwechsel mit Capito, einem einflussreichen reformierten Prediger am Basler Münster, der detailreiche Einblicke in den Brauch gibt. Bei ihm beschwert er sich, doch Capito verteidigt das Osterlachen ganz pragmatisch. Die Prediger würden sonst in leeren Kirchen sprechen. Ökolampad muss sich also weiter den Vorwurf gefallen lassen, das Possenreissen nicht zu praktizieren, das doch für einen Prediger am Ostertag höchst notwendig sei, «denn am Ostertag ist es ja nicht angebracht, dass der Prediger zu ernst ist». Das Osterlachen wird eindeutig mit der Auferstehungsfreude in Verbindung gebracht, wobei derbes Lachen zuvor auch zu anderen kirchlichen Festen belegt ist.

Die Theologin Maria Caterina Jacobelli untersuchte diesen Briefwechsel aus dem Jahr 1518 und weitere Quellen und fand Belege für das Osterlachen vom 9. und bis ins 19.Jahrhundert. Vom 14. bis zum 16.Jahrhundert war es weit verbreitet und fester Bestandteil der Osterliturgie, den auch Prediger mit hoher Bildung pflegten. Über das Osterlachen versuchten zudem Protestanten und Papisten sich wechselseitig eins auszuwischen. Allmählich wich die Derbheit österlicher Obszönitäten dann der Erzählung komischer Schnurren. Wem keine einfiel, der
konnte das Handbuch des Bayern Andreas Strobl zu Rate ziehen. Im deutschen Sprachraum kursierte sein 1698 erschienenes «Ovum paschale novum» (Neues Osterei) mit einer Sammlung von 40 Predigten samt «Ostermärlein», wie die Schnurren genannt wurden. Das Werk war von der Kirche offiziell genehmigt. Trotz seiner Verbreitung gab es aber immer auch kritische Stimmen, wie die von Ökolampad. Papst Benedikt XIV. mahnte dann im 18.Jahrhundert, diese üble Gewohnheit sei auszurotten.

100 Jahre später verlieren sich die Spuren, an die sich heute aber immer mehr Gemeinden wieder erinnern. Mit durchaus guten theologischen Gründen, wie ich finde. Wo gelacht wird, da herrscht keine Furcht. Anders als der Mönch Jorge in Umberto Ecos Roman «Der Name der Rose» meint, braucht es zum Glauben keine Furcht, sondern Vertrauen zu Gott. Wo gelacht wird, da ist Lebendigkeit. Der Auferstandene erscheint den Jüngerinnen und Jüngern leibhaftig. Der Schrecken darüber verwandelt sich bald in Freude und diese findet ihren Ausdruck im gemeinsamen, fröhlichen Essen (Apg. 2,46f.).

Wo gelacht wird, da siegt das Leben über den Tod und alles Todbringende. Nach der überstandenen Katastrophe darf erleichtert gelacht werden. Wo gelacht wird, da ist auch die Lust nicht weit. Wenn Sara und Abraham über die Verheissung, im hohen Alter noch ein Kind zu zeugen und zu gebären, in Lachen ausbrechen (1. Mose 17,17; 18, 12), ist das auch sexuell gemeint. Das hebräische Wort für Lachen bedeutet zugleich «Sex haben». Die Frucht daraus heisst Isaak, zu übersetzen mit «Möge Gott lachen» oder in der Kurzform «Er lacht». Das Lachen zu Ostern dürfte also herzhaft, furchtlos, sinnlich, lebenslustig, befreiend und entspannend sein, vielleicht nicht ganz so obszön wie damals in Basel. Wo ist die Kirche, in der sich das jemand traut?

Revival des Humors in Zeiten der Krise?

Interview für die Sendung "Logos" ORF Ö1, vom 13.2.2021, 25 Min.

„Lachen mit Gott“. Wie hilft Humor gerade in Zeiten der Krise? Neben Expert/innen tragen auch humoristische Beispiele selbst zur Lösung so mancher Frage bei.
Gestaltung: Irene Klissenbauer

„Humor ist eine unverkrampfte, zugleich krampflösende Grundhaltung“, sagt die evangelische Theologin und Clownin Gisela Matthiae, weil er wie die Satire nicht einfach das Bedürfnis einer Spaßgesellschaft nach seichter Ablenkung befriedige, sondern dazu diene, die Schwachpunkte und Überzogenheiten von Ideologien und Dogmen aufzudecken. Er zwingt die Menschen zu einem selbstkritischen Umgang und hinterfragt, warum die Dinge sind, wie sie sind – und nicht anders.

Hier ist der Link zur Sendung und zum Interview.

Narren in Christo - Pazzi in Cristo

Gisela Matthiae im Interview mit Gianluca Fiusca anlässlich ihres Vortrags und ihres Workshops zum Thema Humor beim Tag der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien "Mit einem Lächeln" am 15.10.2022 in Rom auf dem Gelände der Deutschen Schule.

Der Link zum Interview "Narren in Christo" auf Deutsch.

Der Link zum Interview "Pazzi in Christo" auf Italienisch.

Das Interview erfolgte im Rahmen der Veranstaltung "GIORNATE CELI" vom 14. bis zum 16. Oktober 2022.

Gott ist eine Frau, zudem noch ein Clown

Von Kathrin Ueltschi  auf SRF 2 Kultur, 26.2.2017, 8:30 Uhr

Die Theologin Gisela Matthiae hat das Bild Gottes als Clown geschaffen. Nicht nur als Provokation. Die feministische Theologin ist ausgebildete Clownin und findet, Humor und Glaube lassen sich gut vereinen.

«Ja, es ist frech, Gott als Clownin zu bezeichnen», gibt die Theologin Gisela Matthiae zu. Sie wolle damit nicht Gott verunglimpfen, wie ihr Kritiker vorgeworfen haben, erklärt sie mit einem Lächeln. Den Mut, neue Gottesbilder zu kreieren, schöpfe sie aus dem Christentum selbst.

In der christlichen Theologie wird Gott Mensch und stirbt am Kreuz. Er ist in diesem Moment kein allmächtiger Gott, sondern verletzlich und schwach. Dieses Gottesverständnis passe überhaupt nicht zu einem traditionellen Gottesbild, erläutert Gisela Matthiae ihre Gedanken. Deshalb nehme sie es als Vorlage, selber frech zu sein zu. Sie sehe sich in guter Nachfolge, wenn sie von der Clownin Gott spreche.

Clownerie befreit
Angefangen hat alles in den 1990er-Jahren in den USA. Dort entdeckte sie die Clownerie, als sie an der Pacific School of Religion in Berkeley, Kalifornien, eine Weiterbildung besuchte. Zurück in Deutschland, liess sich Gisela Matthiae zur Clownin ausbilden. Gleichzeitig begann sie ihre Doktorarbeit in Theologie. Auf der Suche nach befreienden Gottesbildern, erfand sie zusammen mit Kolleginnen die Clownin Gott.

Die Bilderstürmerin
Das Symbol der Clownin Gott bezeichnet die Theologin als bilderstürmerische Metapher. «Es ist eine weibliche Metapher als Gegenbild zu all den Männlichen», erzählt Gisela Matthiae. Es symbolisiere aber auch das Kreative und Befreiende im Gottesbild.

Nicht bloss Provokation
Die Theologin stellt sich Gott tatsächlich manchmal als Clownin vor. Ihre Fantasie rege sie an, sich Bilder von Gott zu machen. Denn sie sei überzeugt: Nicht ein Bild von Gott, sondern viele Bilder müsse man haben.
Gisela Matthiaes Fundus von Gottesbildern besteht aus der grossen Schwester, dem Bruder, dem Fels in der Brandung, der Quelle und noch ganz vielen – und eben auch aus der Clownin.

Stolpern tut gut
«Mir gefällt die Vorstellung, dass mich ein schelmisches Gegenüber immer wieder begleitet», erzählt die Theologin. Dass es sie zum Stolpern bringe, wenn sie sich wieder einmal verrannt habe oder sie wach rüttle. So komme sie auf neue Ideen.

Unruhestifter in der Kirche
Seit Gisela Matthiae Theologin und Clownin ist, bringt sie den Humor auch in die Kirchen. Als freischaffende Theologin tritt sie mit roter Nase und Clownskostüm in Gotteshäusern auf und bringt die Menschen zum Lachen. Aber auch zum Nachdenken.
Die Clownin sei nicht nur dazu da, Spass zu versprühen, sagt Gisela Matthiae. Sie müsse gleichzeitig zum Nachdenken anregen. «Die Clownerie muss auch etwas piksen», lacht die Clownin schelmisch. «Sie muss den Stachel setzen und nachfragen: Was machen wir hier eigentlich im Gottesdienst?» Die Clownerie dürfe auf keinen Fall den Gottesdienst zerstören, mahnt die Theologin an. Ein bisschen Unruhe stiften solle sie aber auf jeden Fall.


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Artikel und Download des Interviews auf der Webseite des SFR

Clownerie bewahrt vor Fanatismus

Oberösterreische Nachrichten Samstag, 2. März 2019

Über Masken im Fasching, im Alltag und in der Clownerie
Gisela Matthiae in einem Interview mit Klaus Buttinger in der Wochenendausgabe der
Oberösterreischischen Nachrichten aus Linz

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Clownin Gisela Matthiae, Bild: Pat Meise

Zu jeder Religion müsse Religionskritik dazugehören, allerdings eine konstruktive, eine liebe- und humorvolle. Gisela Matthiae (59) stammt aus Baden-Württemberg, studierte Theologie und war Lehrbeauftragte und evangelische Pfarrerin. Seit 2007 arbeitet sie als freischaffende Theologin und Clownin.

OÖN: Wie sind Sie auf die Clownin gekommen?

Matthiae: Ich war Pfarrerin in Stuttgart und bin zu einem Studienjahr in die USA gegangen. Dort habe ich das Unterrichtsfach "clowning ministry" vorgefunden, also "Clownerie in der Kirche". Das bezieht sich auf alle Tätigkeiten, die in der und um die Kirche anfallen, auch in der Seelsorge. Schon in den 60er-Jahren gab es in angelsächsischen Ländern Versuche, das im Clownskostüm zu machen. Ich fand das faszinierend, vor allem weil ich danach ganz anders in Kontakt war mit den Menschen. Da war plötzlich Herzlichkeit, Direktheit, Augenkontakt. Das Förmliche fiel völlig ab.

Was würden Sie jemandem mit konservativem Kirchenbild sagen, der meint, ein Clown passe nicht in die Kirche?

Ich würde umgekehrt einmal fragen, was er für ein Bild vom Clown hat. Clownerie bedeutet für mich nicht zirkusartiges Gag-Theater, in dem man sich mit Torten bewirft. Mir ist die Clownerie deshalb so wichtig geworden, weil ich in den Clownsfiguren das Menschliche schlechthin entdecke. Und das ist voller Sehnsucht nach Anerkennung, nach Liebe, Hoffnung, nach dem Schönen im Miteinander. Zugleich ist da das Endliche, das Scheitern, das Stolpern.

Wie bringen Sie als Person die ernsthafte Theologin und den lustigen Clown unter einen Hut?

Die Gegenüberstellung "Kirche ist ernst" und "Clownerie ist Spaß" lasse ich nicht gelten. Da bin ich streng. So wie der Humor ist auch die Clownerie nicht das Gegenteil von Ernst. Sie nimmt den Überernst ins Visier, dort, wo es zu streng wird, zu dogmatisch, zu festgelegt, ja totalitär. Clownerie und Humor bewahren vor Fanatismus.

Fehlt der Kirche Humor?

Jaja, unbedingt. Aber nicht immer und überall. Da, wo Kirche sich selbst kritisch anschaut – nicht vernichtend kritisch, sondern liebevoll kritisch im Sinne von konstruktiv –, da ist Humor möglich und der Blick auf das eigene Scheitern. Zu jeder Religion muss Religionskritik dazugehören, damit daraus kein absolutistisches Gebaren wird.

Würde ein größerer Zugang zum Humor auch mehr Leute in die Kirche bringen?

Ja, doch, wenn die Kirche öffentlich zeigen würde, dass sie sich nicht zu ernst nimmt bzw. dass sie ihre eigenen Fehler und ihr Versagen anschaut und dazu steht. Clowntheater setzt sich mit den Tragödien des Lebens auseinander, schaut immer in die Misere, dorthin, wo es schiefgeht, wo die Katastrophen sind. Darin bleibt es aber nicht verhaftet, sondern hat immer dieses Spielerische, den Optimismus; dass man sich daraus befreien kann und neu zum Leben kommt, dass man sieht, was man angerichtet hat, dass man sich versöhnt mit sich und den anderen.

Inwieweit dient Ihnen persönlich die Clownsrolle als Verkleidung?

Die Clownsnase ist nicht so groß, dass man sich dahinter verstecken könnte. Somit ist sie das Gegenteil einer Maske. Die Nase macht aufmerksam auf das Gesicht. Die Clownerie bringt einen dazu, Sachen aus sich herauszulassen. Ich erlebe in meinen Kursen, dass die Leute Seiten oder Identitäten in sich entdecken, die längst verschüttet waren. Ödön von Horváth hat das so schön gesagt: "Ich bin nämlich eigentlich ganz anders, aber ich komme nur so selten dazu."

"Übermütig", das aktuelle Buch von Gisela Matthiae, ist im Patmos Verlag erschienen (15,50 Euro).

"Die Kirchenclownin"

Interview mit Dr. Gisela Matthiae im Rundbrief 1/2019 zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland
von Thomas Rheindorf

kiba aktuell clownin gisela


Verkündigung mit Witz und Humor:Die Theologin Gisela Matthiae schlüpft gern in die Rolle der Clownin, selbst im Gottesdienst

Gisela Matthiae ist eine sympathische Theologin mit scharfem Verstand, klarer Sprache und fließenden Gesten. Frau Seibold ist eine schwäbelnde Clownin mit schrägen Ansichten, einmaligen Sprachspielereien und unnachahmlichen Grimassen. Eine Begegnung mit der einen, die ohne die andere nicht kann

Frau Seibold kriecht unter die Kirchenbänke, beugt sich ins Taufgesteck auf dem Altar – mitten in einem gut besuchten Gottesdienst. Die Besucher hören der Predigt des Pfarrers zu und hoffen zu erfahren, wie sie Gott finden können. Schließlich reicht es Frau Seibold scheinbar und sie unterbricht die Predigt: „Wenn ma’ genau wüsst, was ma’ sucht, dann tät ma’ ja vielleicht finde!“

Verkündigung als Clownsnummer, darf so was sein? Gisela Matthiae, die Frau in und hinter Frau Seibold, lacht. „Warum denn nicht? Die Bibel steckt voller Humor!“ Ernsthaft? „Aber ja, Scheitern, Fallen und Weitermachen gehört einfach dazu. So sind auch Clowns.“ Die 59-Jährige ist promovierte Theologin, vielleicht der etwas anderen Art: Den Mann mit weißem Bart im Himmel hat sie entlassen. Ihr kommt Gott heute eher wie eine lebensbejahende Clownin vor. Ein Bild, über das Fachkollegen und Gläubige erst mal stolpern.

Dieses Stolpern kommt Gisela Matthiae gerade recht, ist doch das Unrunde, Widerspenstige geradezu das Kerngeschäft der Clownerie. Sie haucht dem Genre etwas Kluges ein, weit weg vom bloßen Pausenclown. Slapstick ist ihr ein- deutig zu wenig. Als freie Künstlerin, Publizistin und Ausbilderin von Clownin- nen ist sie von allen einengenden Dienstverhältnissen befreit. Gottesdienste sind ihre Manege ebenso wie Kirchentage oder Kleinkunstveranstaltungen. Doch auch am Katheder oder im Seminarraum ist sie parkettsicher. Dass Frauen Theologie „können“, ist eine Binsenweisheit, dass sie auch „Clownin können“, da ist sich Gisela Matthiae sicher. Für die fruchtbare Verbindung beider Welten ist sie der lebendige Beweis.

Die Humortheologin verströmt „good vibrations“. Dieser Anglizismus liegt auch darum nicht fern, weil Gisela Matthiae ihre clowneske Initiationsgeschichte in den USA erlebte, wo sie zur eigenen Horizonterweiterung in Berkeley studierte. Dort wurde ein Festakt der Universität von bonbonverteilenden Clowns mitgestaltet. Sie durfte dabei selbst ins Kostüm schlüpfen: „Das war ein tolles Erlebnis, ich fühlte mich voller Energie und Lebensfreude!“, erinnert sie sich. Zurück in der Heimat besann sich die Pastorin der Stimmung und der glücklichen Augen, in die sie dort in Berkeley sah, wollte mehr davon und lernte das Handwerk eines Clowns professionell von der Pike auf.

Ihre entwaffnenden Analysen sind wortwitzig und ausdrucksstark – einerlei, ob sie als Clownin oder als Theologin spricht. Mal ist sie bühnenreif komisch, dann wieder eine gelassene Optimistin. Eine Optimistin mit Grenzen: „Doch, ja, ich kann auch sehr schlecht gelaunt sein“, sagt Gisela Matthiae und zeigt das ent- sprechende Gesicht, „wäre auch schlimm, wenn nicht. Auch Clowns durchleben ja alle Gefühlsfacetten.“

Steckt denn in jedem Menschen etwas Clownhaftes? „Ja“, ist sich die in Geislingen an der Steige geborene und heute bei Frankfurt lebende Schwäbin sicher, das muss man in sich entdecken. Die Techniken kann jeder lernen.“ Und dann lüftet die wandelbare Frau ein großes Geheimnis ihrer Lebenskunst: „Man muss sich selber ernst nehmen – aber nicht zu ernst!“       

Texte zum Weiterlesen

Denn wo der Glaube ist, da ist auch Lachen.

Von einer reizvollen Verwandtschaft wie auch Lächerlichkeit christlichen Glaubens
Artikel als PDF

Protestant and Humorous.

Faith and Humour are not Opposites, but Complement One Another.
In: EKD-Das Magazin zum Reformationsjubiläum 2017 "Trusting God in New Ways". Hannover 2017, S. 70.
Hier direkt zum downloaden von der EKD-Seite.

Humor hat mit geistiger Weite zu tun.

In: Evangelische Zeitung 40/2017, S.7 Artikel als PDF
Interview mit Dr. Gisela Matthiae anlässlich ihres Vortrags „ÜberMut zur Spirualität des Lachens“ bei den Gesundheitstagen in Bad Wörishofen im Oktober 2017.
Dazu auch ein Zeitungsartikel in der Augsburger Allgemeinen vom 30.10.2017.

Humorvoll leben und lernen

Über eine gewitzte Haltung in der Bildungsarbeit
Bildungspost des Zentrum Bildung der EKHN, 2-2018
Artikel als PDF

Trotz und Trost.

Warum ein Sinn für Humor beides zugleich ist und darin dem Glauben ähnlich. In: Annebelle Pithan/ Agnes Wuckelt (Hg.): Krise und Kreativität. Eine Suchbewegung zwischen Behinderung, Bildung und Theologie. Comenius Institut, Münster 2015, 32-55. Einige Beiträge sind auch über den open-access-Bereich des Comenius Instituts zugänglich. Bitte hier klicken!
Nahezu alle Artikel können über diesen Link eingesehen werden.
Flyer zum Buch als PDF

Oh! Aha! Ui! - Staunend durch Leben marschieren

In: Leicht & Sinn. Evangelisches Magazin für Frauen- und Gemeindearbeit. 2020/1.
Der Artikel kann hier direkt als pdf heruntergeladen werden.
Und hier geht es direkt zur Seite der Zeitschrift Leicht&Sinn des Verbandes "Evangelische Frauen in Deutschland" (EFiD)

Frauenportrait 10 Dr. Gisela Matthiae.

In: Martina Bär/ Nadja Troi-Boeck (Hg.): "Du stellst meine Füße auf weiten Raum". Theologinnen im Portrait. Freiburg 2015, 65-71.
Hier auch im Internet!

Links

Europäische Gesellschaft für
theologische Forschung von Frauen

www.eswtr.org
Die Europäische Gesellschaft für theologische Forschung von Frauen (ESWTR) ist ein Netzwerk für Wissenschaftlerinnen im Bereich Theologie, Religionswissenschaften sowie benachbarter Gebiete.

Ariella Pavoni

www.ariellapavoni.de
Die Pädagogin, Musikerin und Clownin Ariella Pavoni ist Partnerin bei vielen Projekten, besonders in den Kursen. Jede Szene lebt von ihrem Rhythmen und ihrer Dynamik, das lernen wir bei ihr. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit: das Züricher Ressourcenmodell.

Bildung.Konferenz.Hotel St. Virgil, Salzburg

www.virgil.at

Das Bildungshaus ist seit vielen Jahren ein wunderschöner Ort für Clownerie – meine Lehrgänge bzw. Langzeitweiterbildungen für Bühnen- und Begegnungsclownerie, Workshops und eigene Auftritte. Bei der Sommerwoche Clownerie bildet eine Performance in der Altstadt von Salzburg den Höhepunkt. 

humorladen

Mein Blog mit Gedanken und Fotos zu Humor und Komik in allen Lebenslagen, Kirche und Bibel nicht ausgeschlossen.
humorladen.wordpress.com

arco

www.arco-wiesbaden.de
Das Zentrum für Kreativität, Spiel-, Theater- und Erlebnispädagogik e.V. in Wiesbaden. Peter Aurin, der arco mitgegründet hat, ist Pantomime, Spielleiterin, Schauspieler, Clown und vieles mehr und darunter ganz wichtig: Regisseur, auch mein Regisseur!

Studienzentrum der EKD für Genderfragen

https://www.gender-ekd.de
Es wertet Genderforschungsansätze aus und bereitet sie für die verschiedenen Handlungsfelder der Kirche exemplarisch auf. Das Ziel: Eine Kirche, in der die Vielfalt menschlicher Begabungen ohne Einschränkung durch Geschlechtsrollen und Geschlechtsidentitäten zum Tragen kommt.

Playing Arts

www.playing-arts.de
Viele ReferentInnen aus den Kursen, viele KollegInnen verstehen sich auch als "playing artists": kreativ, verspielt, witzig, geistbewegt, geschmackvoll, leuchtend, immer ungewöhnlich und kunstvoll.

Fachstelle Zweite Lebenshälfte

www.fachstelle-zweite-lebenshaelfte.de
im Referat Erwachsenenbildung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Die Fachstelle bietet die Fortbildung "Clown/ Clownin im Altenheim“ an, mit Gabi Erne als Altenheimclownin, mit als Clownslehrerin und Annegret Zander als Leiterin der Fachstelle.

Barbara Schur

https://schurconsulting.de/

Menschen
Bewegen
Organisationen

…denn Organisationen bestehen aus Interaktionen zur Erreichung eines Unternehmenszwecks.
Jeder Mensch, jede Situation, jede Organisation ist einzigartig und verdient einzigartiges Vorgehen. Jede Entwicklung ist deshalb individuell und nicht alles passt „von der Stange“.

Gemeinsames Pastoralkolleg (Link fehlt)

https://www.institut-afw.de/unsere-angebote/gemeinsames-pastoralkolleg/

der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelischen Kirche von Westfalen, der Lippischen Landeskirche und der Evangelisch-reformierten Kirche. Ein Ort, an dem bereits drei Langzeitfortbildungen „Clownerie in der Kirche und auf der Bühne des Lebens“ mit Studienleiterin Dr. Susanne B. Wolf durchgeführt wurde. Sie ist auch meine Spielpartnerin bei bislang zwei clownesken Bibelarbeiten beim Kirchentag in Dortmund 2019 und in Nürnberg 2023.

Clown Anjol

www.anjol.de
Der Bremer Clown Anjol ist in Bremen aktiv - mit Fortbildungskursen, auf den Straßen, in Kirchen, mit einer Gruppe "Die Bremer Clowns". Nähere Informationen über die homepage von Jürgen Engel.

Theater mit der 13

www.theater-mit-der-13.de
Das mobile Theater meiner Freundin und Spielpartnerin Gabriele Sponner, Schaupielerin, Regisseurin, Stückeschreiberin, Leiterin von Spielprojekten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.



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Datenschutzerklärung

Dr. Gisela Matthiae
Töpfergasse 11
63571 Gelnhausen

Tel.: 06051- 472 480
Fax: 06051- 839 622
E-Mail: matthiae@clownin.de

Diese Datenschutzerklärung besitzt Gültigkeit für die von mir – Dr. Gisela Matthiae  - betriebenen Websites www.clownin.de und www.kirchenclownerie.de  Ich nehme den Schutz Ihrer personenbezogenen Daten sehr ernst. Ich möchte, dass Sie wissen, wann ich welche Daten erhebe und wie ich sie verwende.

Die gesetzlichen Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes, die die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten regeln, werden von mir befolgt.

Im Zuge der Weiterentwicklung meiner Webseiten und der Implementierung neuer rechtlicher Vorgaben oder neuer Technologien, um meinen Service für Sie zu verbessern, können auch Änderungen dieser Datenschutzerklärung erforderlich werden. Daher empfehle ich Ihnen, sich diese Datenschutzerklärung ab und zu erneut durchzulesen.

Datenerfassung

Wenn Sie die von meinen Domains bereit gestellten Seiten über ein digitales Gerät

(Computer, Smart - TV, Smartphone etc.) besuchen, machen Sie sich bitte klar, dass Ihre Daten in diesem Zusammenhang auf vielerlei Weise erfasst werden bzw. erfasst werden können. Wie das passiert oder passieren kann, wird im Folgenden geschildert. Es wird zunächst darauf hingewiesen, dass es auch sein kann, dass sie diese Seiten/Inhalte über eine andere Domain als die oben genannten angezeigt bekommen. Das ist von mir nicht beabsichtigt und mit niemanden vereinbart worden. Technisch ist es aber für Dritte möglich, dass andere Seiten die Inhalte dieser Seite so einbinden, dass es so wirkt, als wäre die Domain von mir selbst bereitgestellt werden (z.B. durch so genanntes „Framing“). Sollten Sie diese Seite auf eine solche Weise unter einer anderen Domain angezeigt bekommen, kann es sein, dass diese erheblich mehr ihrer Daten abfragen, so dass ich empfehle, in einem solchen Fall den Browser bzw. ihr Programm zur Anzeige von Inhalten zu schließen und meine Seiten nur unter der oben genannten Domain direkt abzurufen.

Wenn Sie meine Internetseiten unter den genannten Domains und darauf befindlichen Inhalte wie Fotos, Audios, Filme etc. abrufen bzw. über darauf befindliche Eingabeformulare Daten eingeben, werden grundsätzlich auch ohne meine Mitwirkung immer Daten verarbeitet, die Aufschluss über ihre Person geben können.

Angaben zu konkret verwendeten Programmen/Mechanismen zur Datenerfassung

Ich selbst setzte auf diesen Internetseiten keine Programme oder sonstigen Mechanismen ein, mit denen personenbezogene Daten von Besuchern in besonderer Weise verarbeitet werden. Mit „besonderer Weise“ sind technische oder sonstige Methoden gemeint, mit denen Daten von Besuchern in einer Weise verarbeitet werden, die über die Art der Verarbeitung hinausgeht, die bereits durch von mir nicht beeinflussbare Techniken oder Methoden erfolgt, beispielsweise Techniken oder Methoden auf dem Computer von Besuchern selbst oder auf technischen Geräten von Dritten, mit deren Hilfe Besucher meine Internetseiten aufrufen.

Ich habe das Programm und die Daten für die Darstellung dieser Internetseiten bei der Firma 1&1 Internet SE gespeichert (Hosting). Ich gehe davon aus, dass die Firma 1&1 Internet SE Daten von Besuchern nicht verarbeitet.

Server-Log-Files

Der Provider der Seiten erhebt und speichert automatisch Informationen in so genannten Server-Log Files, die Ihr Browser automatisch an uns übermittelt. Dies sind:

  • Browsertyp und Browserversion
  • verwendetes Betriebssystem
  • Referrer URL
  • Hostname des zugreifenden Rechners
  • Uhrzeit der Serveranfrage

Diese Daten sind nicht bestimmten Personen zuordenbar. Eine Zusammenführung dieser Daten mit anderen Datenquellen wird nicht vorgenommen. Wir behalten uns vor, diese Daten nachträglich zu prüfen, wenn uns konkrete Anhaltspunkte für eine rechtswidrige Nutzung bekannt werden.

Cookies

Für die Funktionalität der Internetseiten werden so genannte Cookies verwendet. Cookies richten auf Ihrem Rechner keinen Schaden an und enthalten keine Viren. Cookies dienen dazu, unser Angebot nutzerfreundlicher, effektiver und sicherer zu machen. Cookies sind kleine Textdateien, die auf Ihrem Rechner abgelegt werden und die Ihr Browser speichert.

Die meisten der von uns verwendeten Cookies sind so genannte „Session-Cookies“. Sie werden nach Ende Ihres Besuchs automatisch gelöscht. Andere Cookies bleiben auf Ihrem Endgerät gespeichert, bis Sie diese löschen. Diese Cookies ermöglichen es uns, Ihren Browser beim nächsten Besuch wiederzuerkennen.

Sie können Ihren Browser so einstellen, dass Sie über das Setzen von Cookies informiert werden und Cookies nur im Einzelfall erlauben, die Annahme von Cookies für bestimmte Fälle oder generell ausschließen. Außerdem können Sie das automatische Löschen der Cookies beim Schließen des Browser aktivieren. Bei der Deaktivierung von Cookies kann die Funktionalität dieser Website eingeschränkt sein.

Anmeldung zu Newslettern

Sofern Sie nach Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a DSGVO ausdrücklich eingewilligt haben, verwende ich Ihre E-Mail-Adresse dafür, Ihnen regelmäßig meinen Newsletter zu übersenden. Für den Empfang des Newsletters ist die Angabe einer E-Mail-Adresse ausreichend. Die Abmeldung ist jederzeit möglich, zum Beispiel über einen Link am Ende eines jeden Newsletters. Alternativ können Sie Ihren Abmeldewunsch gerne auch jederzeit an matthiae@clownin.de per E-Mail senden.

Informationsmaterial

Wenn Sie Informationsmaterial bei mir bestellen, frage ich Sie nach Ihrem Namen und nach anderen persönlichen Informationen. Dies geschieht zum Zwecke der Bearbeitung Ihrer Anfragen und Bestellungen. Es unterliegt Ihrer freien Entscheidung, ob Sie diese Daten angeben. Für die Zustellung des bestellten Materials sind diese Angaben jedoch erforderlich. Sie können der Speicherung Ihrer personenbezogenen Daten jederzeit widersprechen. Daraufhin werden diese von mir komplett gelöscht.

Links zu Webseiten anderer Anbieter

Meine Online-Angebot enthalten Links zu Webseiten anderer Anbieter. Ich habe keinen Einfluss darauf, dass diese Anbieter die Datenschutzbestimmungen einhalten.

Kontakt

Sollten Sie Fragen zum Thema Datenschutz haben, so übermitteln Sie diese per E-Mail an die Adresse: 

E-Mail: matthiae@clownin.de


Impressum

Dr. Gisela Matthiae
Töpfergasse 11
63571 Gelnhausen

Tel.: 06051- 472 480
E-Mail: matthiae(at)clownin(dot)de

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gem. § 27 a Umsatzsteuergesetz:
Steuernummer: 019 835 31637, Finanzamt Gelnhausen

Verantwortlicher i.S.d. § 55 Abs. 2 RStV: Dr. Gisela Matthiae, Töpfergasse 11, 63571 Gelnhausen

Urheberrecht

Der Inhalt der Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung, Änderung, Verbreitung, Nutzung oder öffentliche Wiedergabe der Informationen oder Daten, insbesondere von Texten, Bild- oder Tonmaterial ist nur mit ausdrücklicher Zustimmung gestattet.

Fotos für die Werbung werden von Dr. Gisela Matthiae zur Verfügung gestellt.
Fotos und Mitschnitte, die während ihrer Aufführungen, Seminare und Vorträge gemacht werden, dürfen nur in Absprache mit ihr veröffentlicht werden.

Haftungsausschluss

Mit Urteil vom 12. Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch die Ausbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seite ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann - so das LG - nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert. Kirchenclownerie.de hat auf ihrer Website Links zu anderen Seiten im Internet gelegt. Für alle diese Links gilt: Es wird ausdrücklich betont, dass clownin.de keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der verlinkten Seiten hat.


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