FRAU KIEBIG-STELZ

In:

„Diesseits von Eden“
Pflänzchen, Wildwuchs, Züchtiges – eine clowneske Gartenanlage

Aufführung im Rahmen des Forums „Das ist typisch! Über die Lust an Vorurteilen und warum wir sie (nicht) überwinden sollten“ beim 1. Ökumenischen Kirchentag am 29. Mai 2003 in Berlin.

Clownin eden 148Clownin eden 167Clownin eden 175Clownin eden 179Clownin eden 168

Frau Kiebig-Stelz pflegt mit Liebe und Nachsicht ihren konfessionellen Gärten, die sich weit voneinander entfernt in der riesigen Veranstaltungshalle befinden.
„Na ja, ein bisschen viel Arbeit ist das schon mit den fünf Gärten, jeder für sich. Aber ein großer Garten, das ist unmöglich. Die Pflanzen, die sind sich nämlich nicht grün!“

Und so flitzt sie mit ihrem Tretroller zwischen ihren Gärten hin und her: dem nützlichen protestantischen Garten mit Mohrrüben, Stachelbeeren, der Trauerweide und dem fleißigen Lieschen; dem akkuraten und bequemen römisch-katholischen Garten mit der Hängematte, einem Geschenk von der Befreiungstheologie aus Lateinamerika, die sich aber leider nirgends befestigen lässt; dem zarten altkatholischen Gärtchen mit seinen Lilien und dem Weihrauchbaum; dem exotischen orthodoxen Garten mit seinen Kakteen, die man praktisch überhaupt nicht zu gießen braucht, aber dafür wachsen sie auch fast gar nicht – nur abstauben muss man sie ab und zu; dem üppigen freikirchlichen Garten mit seinen Schlingpflanzen, die einen immer wieder in die Fänge kriegen, mit Agatha Gummibaum, einer sehr dankbaren und anpassungsfähigen Dame und diesen merkwürdigen Pflanzen, die sich immer wieder in Reih und Glied anordnen.

Clownin Gisela Matthiae Diesseits von EdenClownin Gisela Matthiae Diesseits von EdenClownin Gisela Matthiae Diesseits von Eden

Kaum merklich scheinen die Pflanzen aufgrund der Überzeugungskunst von Frau Kiebig-Stelz doch in Bewegung zu geraten, so dass die Gärtnerin vor lauter Begeisterung gleich eine großes ökumenisches Mahl anrichtet. Aber, o weh, die Wege sind noch weit, der Tretroller brettert unaufhörlich über die Dielen, hier noch ein Gläschen, dort noch ein wenig Salz, da eine doppelte Hauptmahlzeit, dort der Verzicht aufs Dessert, Frau Kiebig-Stelz serviert, bedient, achtet auf die verschiedenen Wünsche – doch zum Schluss bricht die Ökumene vor den Füssen des katholischen und evangelischen Bischofs erschöpft zusammen: „Haben Sie auch noch einen Wunsch?“

Clownin Gisela Matthiae Diesseits von EdenClownin Gisela Matthiae Diesseits von EdenClownin Gisela Matthiae Diesseits von EdenClownin Gisela Matthiae Diesseits von Eden

Ein clownesker Beitrag zur Ökumene.

Dauer: 5 x 15 Minuten
Das Stück ist variabel und spielbar auch in anderen Räumen und mit anderen Rahmenbedingungen.